Europameisterschaft 2012 in Konya

Mit leichter Verspätung startete ein großer Vogel (Airbus 321-200) mit 12 Basketballnationalspielerinnen, 2 Nationaltrainern, Vizepräsident, Betreuer und Psychotherapeutin von Flughafen Frankfurt nach Istanbul/Türkei. Wir überstanden den dreistündigen Flug ganz gut. Der Flughafen Istanbul ist viel größer, als wir erwartet haben. Wir mussten ca. 15 Minuten zu Fuß gehen, um das andere Flugzeug zu erreichen, welches nach Konya flog, wo die 10. Europameisterschaft Basketball der Herren und 6. Europameisterschaft Basketball der Damen stattfanden.
Als wir nach einer Stunde Flugzeit im kleinen Flughafen Konya landeten, war es schon stockdunkel. Unser Hotel lag nicht weit vom Flughafen, deshalb waren wir nach Ankunft innerhalb einer Stunde schon im Hotel Rixos.

Dieses Hotel ist nichts für die Leute, die Höhenangst haben, denn dieses Hotel ist ein Wolkenkratzer. Dort wohnten wir glücklicherweise nur in der 13. Etage von 25 Stockwerken, was optimal war. Wir hatten einen schönen Blick über Konya und einen großzügigen Swimmingpool im Hotel. Wir erkannten sofort einen Nachteil dieses Stadthotels, es hatte keine Balkone.

Schon am ersten Tag mussten unsere Basketballnationalspielerinnen gegen den Welt- und Europameister aus Schweden ran und verlor 30:55, was ein gutes Ergebnis für uns bedeutete. Die Taktik von unseren Nationaltrainern war die harte Abwehr gegen Schweden, was am Anfang ganz gut klappte, dann löste sich die Abwehr etwas und erst ab 3. Viertel bauten die Schwedinnen den Vorsprung auf. Und wir kämpften bis zum Schluss. Am Ende waren die Spielerinnen sowie die Nationaltrainer zufrieden.

Am zweiten Tag in sonnigen Konya hatten wir einen freien Tag, jedoch hatten wir am diesen Tag viel zu tun. Das Training, Fitness und die Teambesprechung waren im Programm und alle hatten ein gutes Gefühl für das nächste Spiel gegen Italien. Das Essen in Konya war vielfältig, aber das Geschirr war leider nicht immer sauber.

Endlich durften wir am dritten Tag gegen Italien spielen und dieses Spiel war enorm wichtig fürs Weiterkommen. Wir spielten defensiv super bis zur Halbzeit und führten mit plus 16. Und dann kam es zu einem unfairen, harten Spiel von Italien. Und die Schiedsrichter pfiffen leider auf niedrigen Level, zu viele harte Fouls von Italien. Die erfahrene Spielerin Doris Klaus ist kurz nach der 2. Halbzeit durch ITA verletzt worden und war nicht mehr einsetzbar. Italien nutzte unsere Abwehrfehler, nämlich keine Abwehr gespielt gegen 6 Dreier Versuche von Italien, 4 von den 6 Dreiern traf Italien. Die unfaire Spielweise der Italienerinnen wurde von dem Schiedsrichter toleriert. Dadurch ist das Spiel hektisch geworden und es gab viele Verletzungen bei der deutschen Mannschaft. Wir verloren am Ende gegen Italien knapp mit 41:43.

Am nächsten Tag spielten wir gegen das Favoriten-Team aus Litauen, die einen ganzen Monat unmittelbar vor Europameisterschaft trainierte. Wir hatten keinerlei Chance gegen das starke Team aus Litauen. Die Litauerinnen schlugen uns mit 85:18 und die werden jedes Jahr besser.

Im letzten Spiel unserer Gruppe A war das wichtigste Spiel, denn im Falle des Sieges dürften wir weiterkommen, also der Kampf um Einzug ins Viertelfinale. Wir müssten gegen Weißrussland ran. Leider hatte die deutsche Mannschaft das Spiel hektisch begonnen. Es gab viele Ballverlusten auf den beiden Seiten. Nach Doris Klaus schied auch Sonja Wucher verletzungsbedingt aus und wir kämpften trotzdem, aber es reichte leider nicht aus. Einige Damen haben die Nerven verloren und taktisch ist nicht alles umgesetzt worden. Wir verloren wieder knapp mit 46:54 und es war natürlich sehr bitter für uns, weil wir im Spiel sogar kurz in der Führung waren und die Weißrussinnen zu schlagen waren.

Fortuna (römische Göttin des Glücks) lachte nicht, denn wir landeten in dieser Todesgruppe sehr unglücklich auf 9. Platz.

Die Damenmannschaft aus Deutschland belegte den 9. Platz bei der Europameisterschaft in Konya/Türkei. Somit verpassten sie die Qualifikation für Deaflympics 2013 in Sofia/Bulgarien.

Trotz der schlechten Platzierung bekamen die Damen während des Turniers viel Lob, da eine große Leistungssteigerung erkannt worden ist.

Viele hatten eine bessere Platzierung der deutschen Mannschaft erwartet.

An den restlichen Tagen faulenzten wir nicht, sondern trainierten auf Anweisung des Trainers weiterhin Basketball und hielten uns im Fitnessraum des Hotels fit.

Wir waren uns einig, dass wir bei der nächsten WM oder EM ein besseres Resultat nach Deutschland bringen werden.

Die Abschlussfeier in Konya war schön, wo unsere Nationalspielerinnen viele Spieler/innen aus ganz Europa kennenlernten.

Frühmorgens flogen wir mit gemischten Gefühlen nach Deutschland.