DG-Meisterschaften am 21./22. Oktober 2016 in Frankfurt/M.

Nach den DG-Pokalmeisterschaften im Rahmen des ereignisreichen DG-Sportfests in Essen geht es weiter mit dem Basketball.

Nach den Qualifikationen in Berlin (Nord) und in Würzburg (Süd) am 24. September 2016, welche ganz ohne Probleme verliefen, standen nun die vier Viertelfinal-Paarungen gemäß der Ausschreibung fest. Es roch nach einer spannenden DG-Meisterschaft der Herren – besonders ab den Halbfinalen.

Die DG-Meisterschaft der Damen stand unter keinem guten Licht – nur drei Mannschaften waren angemeldet worden! Da eine Qualifikation durch geringe Anmeldungen nicht erforderlich und zugleich eine Durchführung der Damen-Meisterschaft laut Spartenordnung nicht gestattet sind, fand nach der Absprache zwischen der Spartenleitung und die angemeldeten Mannschaften (Kölner GSV, GSC Nürnberg und GSV München) trotzdem sie statt – mit der Bedingung, dass nur die Siegermannschaft einen Satz Goldmedaille erhalten werden, wobei die anderen nächstplatzierten Mannschaften leer ausgehen (keine Silber- und Bronze-Medaillen). Die Überreichung der Urkunden bleibt bestehen.

Die (gegen die Spartenordnung widersetzte) Durchführung der DG-Meisterschaft der Damen basierte sich auf den Grund, die Damen-Wettkämpfe weiter zu erhalten und immer wieder zu beleben.

Mit der überraschender Abwesenheit der Titelverteidigerin aus Berlin und die Mannschaften aus Essen, Bielefeld und Karlsruhe verlief die 21. DG-Meisterschaft der Damen ruhig und ohne Aufsehen – an nur einem Tag (Samstag).

Dort war GSC Nürnberg der fast alleinige Favorit für den Titelgewinn, trotzdem versuchten Köln und München das zu verhindern – was nicht so gut gelungen ist. Nürnberg besiegte München sozusagen gleich zum Spielbeginn. Die ersten drei Viertel führten die Nürnbergerinnen ganz klar mit 12:02, 11:08 und 19:05. Nur im letzten Viertel hielten die Münchnerinnen mit (15:12) – dabei ist das Spiel für sie bereits gelaufen. Mit 57:27 für Nürnberg war das erste Damen-Spiel zu Ende.

Im zweiten Spiel zwischen Köln und Nürnberg hatten die Kölnerinnen was zu mitreden – denn gleich zu dem Beginn waren die beiden Mannschaften ebenbürtig (10:11). Aber ab den zweiten Viertel bis hin zum dritten Viertel gerieten die Damen aus Köln unter die Räder mit 03:22 und 05:27. Nur erst im letzten Viertel raffte Köln sich zusammen und stemmten gegen die Überlegenheit der Nürnbergerinnen (13:19). Beim Abpfiff steht es 31:79 mit dem 5. Titelgewinn GSC Nürnbergs.

Am Ende der DG-Meisterschaft der Damen geht es nun um den zweiten Platz, um den München und Köln kämpften. Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts und deren Spiel war ausgeglichen. Der erste Viertel beanspruchte München für sich (16:10). Danach ließen die Münchnerinnen die Zügeln schleifen und den Kölner Damen kommen (14:15 und 13:15). Fast nur im letzten Viertel zeigte München ganz klar, wer der Herr auf dem Platz ist (18:08). Mit dem Ergebnis von 61:48 gegen Kölner GSV ist GSV München Vize-Meisterin hinter die Damen von GSC Nürnberg.

Nach den Anmeldungen von acht Herrenmannschaften musste mit großem Bedauern Hamburger GSV seine Mannschaft knapp eine Woche vor der 30. DG-Meisterschaft der Herren zurückziehen aus verschiedenen Gründen.

So hatte der Hamburger Gegner – Lokalmatador GTSV Frankfurt – das Glück, gleich ins Halbfinale einziehen zu dürfen, denn der Spielplan wurde nicht aufgrund Kurzfristigkeit geändert.

Am Freitag standen drei Viertelfinal- und zwei Halbfinal-Spielen sowie ein Spiel um 5.-7. Platz an.

Das Eröffnungsspiel bestritten Berliner GSV und GSC Nürnberg. Dieses Spiel war schon eng, immer wieder fand Führungswechsel statt. Erst im Endspurt gab es einen Unentschieden – nun musste eine Verlängerung angehängt werden. Darin waren die Nürnberger besser und holte den Sieg mit 70:65. Die beiden Mannschaften hatten keine ausreichend besetzte Bank.

Zu gleicher Zeit spielte der Rekordmeister GSV Osnabrück gegen GSV München. Schon gleich zum Beginn zeigten die Münchner, dass sie trotz leerer Ersatzbank – nur fünf Spieler waren einsatzbereit – gegen Osnabrück behaupten kann, wobei letzteres genügend Ersatzspieler auf der Bank hatten. GSV Osnabrück und GSV München blieben immer auf die Augenhöhe und verloren den Anschluss nicht. Nur im letzten Viertel schafften die Herren aus Osnabrück, den Sieg festzumachen (65:52).

Danach spielten im letzten Viertelfinal-Spiel GTSV Essen gegen GSV Würzburg. Der Favorit Würzburg hatte keine Mühe, den Essener zu besiegen. Nur im dritten Viertel ließen die Würzburger den Zügeln schleifen. Der Sieg geht an Würzburg mit 91:49.

Nun kam das erste Spiel um 5.-7. Platz, welches Berlin und München bestritten. Dieses Spiel lief am Anfang gleich zur Sache – bis zur Halbzeit waren die Ergebnisse eng. Nach der Halbzeit lief das Spiel zugunsten den Berliner Herren. Die Münchner verloren den Anschluss und ihnen glitt das Spiel aus den Händen. Jedoch fing GSV München sich, machten viel besser und gewann ganz knapp mit 62:60.

Jetzt im ersten Halbfinale der DG-Meisterschaft durfte der Lokalmatador GTSV Frankfurt seine Mannschaft auf dem Court schicken die gegen GSC Nürnberg kaum Probleme hatte. In den ersten drei Vierteln führten die Frankfurter mit jeweils 13 Punkten im Schnitt, danach setzten sie ihre drei oder vier Nachwuchs-Spieler ein. Der Punkt geht an GTSV Frankfurt (72:32). Das zweite Halbfinale bestritten die Herren aus Osnabrück gegen GSV Würzburg. Zwischen den beiden Vereinen besteht ein Gleichgewicht im Angesicht des Punktestandes – jedoch waren die Würzburger im zweiten und besonders im vierten Viertel besser. Mit dem Ergebnis von 65:58 ging GSV Würzburg als Sieger vom Platz.

Das eigentliche zweite Spiel um 5.-7. Platz zwischen Berlin und Essen fand nicht statt – auf der Bitte hin der Berliner mit der Begründung von verletzten/fehlenden Spielern. Es wurde von der Turnerleitung mit 20:0 für GTSV Essen bewertet. Der Verzicht der Berliner auf diesem Spiel stieß auf die Gemüter der Spieler anderen Vereinen sowie der Zuschauer. Dadurch fand das Spiel zwischen München und Essen später statt – mit dem Glück für den betreffenden Spieler, die etwas ausschlafen und in der Ruhe sowie ausgiebig frühstücken konnten. Bei diesem Spiel waren die Münchner der Favorit auf den 5. Platz, was denen die Essener aber nicht leicht machten mit ihren schnellen Angriffen. So war GSV München dann gezwungen, enger und kompakter in der Verteidigung zu stehen und überwiegend auf den Fastbreak lauern zu müssen. Mit 61:52 belegte München den 5. Platz, dahinter die Herren aus Essen.

Um den 3. Platz spielten GSC Nürnberg gegen GSV Osnabrück. Bei diesem Spiel ist Nürnberg bereits bisschen müde (und war auch ersatzgeschwächt). Die Osnabrücker führten immer klar und spielten ihre Starken und ihr Geduld aus. Nur in dem dritten Viertel schlossen die Nürnberger auf und spielten mit. Dennoch blieb GSV Osnabrück immer bei seinem Spiel und gewann mit 78:62.

Gegen 17 Uhr war der Tipp-Off bei dem Finale zwischen GTSV Frankfurt, der ein Heimspiel hatte, und GSV Würzburg. Beide Vereine waren zu der Zeit Favoriten für den Meistertitel bei der 30. DG-Meisterschaft. Die Frankfurter versuchte gleich von Anfang an, einen großen Vorsprung auszubauen im ersten Viertel (21:12). In dem zweiten Viertel waren es die Herren aus Würzburg , die den Zepter in die Hand genommen hat und den Frankfurter Kopfschmerzen bereitete mit dem Vorsprung von 12 Punkten (06:18).

Der Halbzeit-Stand zeigte 30:27 an – damit lag GSV Würzburg nun vorne. Das Spiel während des dritten Viertels war hart umkämpft – beide Vereine waren auf die gleiche Augenhöhe und der Vorsprung schmolz nicht (15:15). Erst in den letzten 40 Sekunden während des vierten Viertel verlor Würzburg die Führung an den Frankfurter und lag mit zwei Punkten zurück. Bei den letzten zwei Sekunden scheiterte der Versuch Würzburgs durch einen Ballverlust direkt nach dem Würzburger Einwurf und daraus erfolgte kein Rettungswurf zum Erzwingen in einer Verlängerung. Somit ist GTSV Frankfurt zum zweiten Mal Deutscher Meister.

Die Siegerehrungen mit Übergabe der Meisterpokale, der Medaillen sowie der Urkunden fanden im Gehörlosenzentrum von Frankfurt als eines der Programme für die anschießende Halloween-Party statt und wurde von dem Technischen Leiter Markus Eichfelder durchgeführt. Der Fachwart Jan Wegner war aus zeitlichen Gründen leider nicht zugegen.

Bei den Damen gab es nur Gold-Medaillen (nach der Absprache, dass bei nur drei Mannschaften nur Gold-Medaillen verliehen werden), welche die Nürnberger Damen gerne im Empfang nahmen – natürlich gemeinsam mit dem Meisterpokal.

Die Herren wurden mit Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen geehrt, gemeinsam mit den Urkunden. Die Frankfurter empfingen feierlich den Meisterpokal und erläuterten, das Double und somit die beiden Pokale zurück zur Heimstätte geholt zu haben für den Abteilung-Gründer Herbert Stäcker.

Der Technischer Leiter merkte auch an, dass die Wiege des deutschen Gehörlosen-Basketball hier in Frankfurt liegt und GTSV Frankfurt die erste Basketball-Abteilung im Jahr 1962 gegründet hatte mithilfe von dem Spartengründer Herbert Stäcker (Spitzname „Bimbo“, mehr in der Biografie).

Anschließend überreichte der Abteilungsleiter und der Vereinsvorsitzender des GTSV Frankfurt – Fabian Müller – die Ehrenpreise an den besten männlichen und weiblichen Korbjäger (weiblich: Sonja Wucher, männlich: Roland Sovarzo). Danach folgte eine kurze MVP-Ehrung der Herren, welche Mesut Arslan (GSTV Frankfurt) empfangen durfte.

Korbjäger Damen

1. Sonja Wucher (GSC Nürnberg) 36 Punkte
2. Yvonne Gräf-Bednarczuk (Kölner GSV)
Ngoc-Mai Nguyen (Kölner GSV)
Regina Sovarzo (GSV München)
je 31 Punkte
3. Franziska Müller (GSC Nürnberg) 26 Punkte

Korbjäger Herren

1. Roland Sovarzo (GSV München) 82 Punkte
2. Max Hoischen (GSV Osnabrück) 73 Punkte
3. Kevin MacNeil (GSV Würzburg) 64 Punkte

Was während der Siegerehrungen ganz traurig zu beobachten ist: Viele Spieler und sogar ein paar komplette Mannschaften wohnten den Siegerehrungen gar nicht bei.